Dippethubergut - Gerald und Kornelia Nussbach
Dippethubergut - Gerald und Kornelia Nussbach
Dippethubergut - Gerald und Kornelia Nussbach
Dippethubergut – Gerald und Kornelia Nussbach
Dippethubergut – Gerald und Kornelia Nussbach
Dippethubergut – Gerald und Kornelia Nussbach
previous arrow
next arrow
Dippethubergut – Gerald und Kornelia Nussbach

Besitzer des Dippethuber Gutes

Das Dippethuber Gut und seine Besitzer

Bekannte Besitzer

06.05.1637   Wolf und Anna Diepoltshueber
–   31.08.1688    Sigmund und Margarethe Gebeshuber
31.08.1688   –   17.01.1749 60 Jahre Sigmund (Simon) und Eva Gebeshuber
17.01.1749   –   18.05.1762 13 Jahre Wolfgang und Katharina Gebeshuber
18.05.1762   –   30.04.1770  8 Jahre  Wolfgang Gundendorfer und Katharina (Gebeshuber)
30.04.1770   –   10.02.1809 39 Jahre Wolfgang und Anna Maria Gundendorfer
10.02.1809   –   10.02.1832 23 Jahre Thomas und Barbara Gundendorfer
23.05.1832   –   29.04.1841 9 Jahre Michael Gruber und Barbara (Gundendorfer)
29.04.1841   –   05.05.1870 29 Jahre Peter und Eva Maria Gundendorfer
15.04.1870   –   15.09.1908  38 Jahre Dr. Johannes und Emma Hochhauser
15.09.1908   –   02.03.1909 1 Jahr  Ludwig Zabernigg, Gastwirt
02.03.1909   –   15.04.1914 5 Jahre Dr. Bartholomäus Frizzi, K.u.K. Hofrat
15.04.1914   –   07.06.1915 1 Jahr  Heinrich Kühnel, Gastwirt
07.06.1915   –   20.05.1916 1 Jahr Paul Eduard und Ina Tratz, Schriftsteller
20.05.1916   –   28.11.1916 1 Jahr Emma Fröhlich von Fröhlichsthal
(Ehemann: K.u.K. Major Max Ritter von Fröhlichsthal)
28.11.1916   – 28.09.1927 11 Jahre Exzelenz K.u.K. Feldmarschalleutnant Sigmund Ritter von Micevsky
28.09.1927   –   15.12.1934 7 Jahre  Karl und Henriette Baumert, Landwirt
15.12.1934   –   11.07.1938 4 Jahre Heinrich und Theresia Voraberger, Gastwirt
11.07.1938   –   11.01.1949 11 Jahre Dr. Johann Haimberger, Baron
11.01.1949   –   14.11.1951 2 Jahre Maria Horvath (geb. Gräfin Tabody von Fekeshäza und Tabod, verw. Baronin Haimberger) und 5 Kinder
14.11.1951   –   10.10.1956 5 Jahre Maria Sophie Trauttmannsdorf, Gräfin
10.10.1956   –   16.12.1966 10 Jahre Dipl. lng. Hans Karl Maruschek, techn. Konsulent
16.12.1966   –   07.12.1968 2 Jahre Leopold und Maria Bruckschweiger, Landwirt
07.12.1968   –   03.11.1978 10 Jahre Josef und Maria Kirchmayr, Landwirt
03.11.1978   –   23.02.1986 8 Jahre Franz Kirchmayr, Landwirt
23.02.1986   –      Fam. Emmert

Wolf und Anna Diepoltshueber

6.5.1637

Wolf Diepoltshueber an der Diepoltshueb und Anna, seine Hausfrau stellen einen Schuldbrief aus.

Sigmund und Margaretha Gebeshuber

bis 31.8.1688

Nach dem Tode des Ehemannes übergibt die Witwe (und die Erben) das Anwesen an ihren noch ledigen, großjährigen Sohn Sigmund (auch Simon) um den Übergabepreis von 1.100 fl.

Sigmund (auch Simon) und Eva Gebeshuber

31.8.1688 bis 17.1.1749

Nach dem Tode des Ehemannes übergibt die Witwe (und die Erben) an ihren ‚freundlich lieben Sohn Wolfgang Gebeshuber und dessen angehender Ehewittin Catharina‘ um den Übergabewert von 1.400 fl.

Die Witwe ging in den Auszug und hat sich um „Auszugsbrief“ vorbehalten:

Anfangs benannte Wittib Eva Gebeshuberin hat ihr auf dero yberige
Lebenstag folgenden Außnamb reservieret und außgedungen alß
Erstlich die berurbt zinßfreye Wohnung in dem Außzugstibl und im
Khasten das Ihrige zu behalten, dan
Andertens Jährlich zwey Mezen Waiz und Sechs Mezen Khom
Drittens alle Jahr 4 orth Schmalz und 6 Schilling Ayr, dan 2 Pfund Khörzen
(1 Schilling = 30 Stock)
Vierttens von der besten Khur täglich die Frue Milch
Fünftens Jährlich ain Schweindl /: so sie Außzjglerin khauft: / in des Besizers
Furderey zu halten
Sechstens alle Jahr den Zechenden Thaill Most, Obst und, Prandtwein
Siebtens Khrautt und Rurben die Nottdurft
Achtens das Malter zu und von der Mühl zu bringen
Neuntens das Waschen und Pachen nebst allen anderen ohne diß schuldigen Pflicht und Khindtliche Bethreyung, wir es die Noth erfordert zu verrichten,
dahingegen
Zechtens und schließlichen last die Außziglerin von ihrem Wittiblichen
Anthaill 500 fl Unverzinster Stillingen und 400 fl sollen von dato an mit 4 pro cento Verintereßiert, nach dero tödlichen Abgang aber dieser Ausnamb widerumben gänzlich cahsiert: und dero Verlassenschaft obrigk: verthaillt werden.

Wolfgang Gebeshuber und Catharina (2. Ehefrau Barbara)

17.1.1749 bis 18.5.1762

Dieser Besitzer dürfe zweimal verheiratet gewesen sein, weil bei der Übernahme des Anwesens eine Catharina als seine angehende Ehefrau erwähnt ist. Nach seinem Tode übergibt der Vormund der zwei hinterlassenen Kinder Wolfgang und Eva Maria das Anwesen an die Mutter der Kinder

„die tugendsame Wittib Barbara Gebeshuberin und ihrem zukünftigen zweiten Ehemann Wolfgang Gundendorfer.“

Wolfgang Gundendorfer und Barbara (ab 1770 die 2. Ehefrau Anna Maria)

18.5.1762 bis 10.2.1809

Dieses Ehepaar konnte das Anwesen nur etwa 7 1/2 Jahre gemeinsam bewirtschaften, dann verstarb die Ehefrau Barbara.

Wolfgang Gundendorfer schloss am 30.4.1770 mit seiner zukünftigen 2. Ehefrau

Anna Maria Cremshuberin vom Kalchmayr Brandnergut einen Heiratsvertrag ab.

„Gegen ihrem über 300 Gulden dermalen bestend Väterlichen Erbgeld und ehrbaren zubringen wird sie zur Hälfte Mitbesitzerin an der Besitzung die sogenannte Diepoltshueb in Wartberger Pfarr, dann durchgehends halbes Vermögen, das Ehebett, die Leib Truchen oder Kasten irden Theil zu Bevoraus, wie es allgemein Land- und Herrschafts Gebrauch ist.

Mit seiner zweiten Ehefrau wirtschaftete Wolfgang Gundendorfer dann fast 39 Jahrten.

Ein „Austrag“ für die Übergeber ist im Gewehrbuch nicht eingetragen.

Thomas Gundendorfer und Barbara (ab 1832 Michael Gruber, 2. Ehemann)

10.2.1809 bis 29.4.1841

Thomas Gundendoffer übernimmt durch Kaufsübergabe von seinen Eltern

Das Anliegende um den alten Wert von 1.400fl
die Fahrnisse wurden bewendet mit 3.003 fl
somit zusammen um 4.403 fl

Im Übergabevertrag ist auch vermerkt, dass „die französischen Unkosten“ der neue Besitzer aus seinen eigenen Mitteln zu bezahlen hat.

Das hin und wieder einzukassierende kommt aber den Auszüglern zugute Thomas Gundendorfer läßt durch „Zustift“ am 23.3.1810 seine mj. Braut Barbara Metzbrandnerin von der Pemhäusledt, Hirschdoff Nr. 17, Pfarre Wartberg, im Grundbuch zur Hälfte an den Mitbesitz Dieppethub schreiben.

Diese Ehe währte etwa 23 Jahre, dann verstarb Thomas Gundendorfer und hinterließ drei mj. Kinder.

Seine Besitzerhälfte wurde am 10.2.1832 der Witwe Barbara eingeantwortet mit der Bedingung, den Kindern ihre väterlichen Erbteile abzusichern.

Die zweite Ehe der Witwe Barbara Gundendorfer:

Die Witwe Barbara schließt am 23.5.1832 mit dem ledigen, großjährigen Bauerssohn Michael Gruber vom Kemptner- oder Straußpetergut zu Weyr, Pfarre Kematen, einen Ehevertrag ab. Gegen Zubringung von 600 fl wird er Mitbesitzer. Es wird auch eine allgemeine Gütergemeinschaft über alles derzeitige und zukünftige Vermögen vereinbart. Bei Todfall hat der Überlebende das Aufgriffsrecht auf das Anwesen. Dieses Besitzer-Ehepaar wirtschaftet anschließend 9 Jahre auf der Dieppethub und übergibt dann das Anwesen durch Übergabekauf an Peter Gundendorfer, dem Sohn aus der ersten Ehe der Ehefrau Barbara.

Peter und Eva Maria Gundendorfer

29.4.1841 bis 5.5.1870

Im Kaufvertrag ist das Anwesen Dieppethub mit etwas über

42 Joch zugehörigen Grundstücken bewertet mit 1.400 fl
weiters gehörte dazu die 5 Schönwiese per     200 fl
  1.600 fl
Die Fahrnisse wurden bewertet auf 2.800 fl
sodass der Übergabepreis betrug 4.400 fl

Der Übernehmer übernahm folgenden Vieh stand:

2 Pferde 240 fl
junges Pferd 180 fl
7 Kühe 280 fl
3 Kalben  60 fl
2 Schweine  60 fl
20 Schafe 40 fl
3 Gänse 40 fl
28 Hühner  10 fl
1 Bock  2 fl

Die Berichtigung des Kaufschillings wurde wie folgt festgelegt:

Der neue Besitzer übernimmt alte Schulden in der Höhe von 1.509 fl
für die Reichung des Auszuges bleiben zinsenlos liegen 800 fl
der Rest als Darlehen auf dem Haus zu 3 1/2 % 1.691 fl
somit zusammen 4.000 fl

Anschließend wird der „Austrag“ für die Übergeber niedergeschrieben und auch festgelegt, dass, der kränkliche mj. Bruder Michael Gundendorfer die unentgeltliche Kost und Wohnung beim Anwesen hat, solange er sich sein Brot wegen seiner Krankheit nicht selber verdienen kann“

Etwa 5 Monate nach der Übernahme des Elternhauses schließt Peter Gundendorfer am 10.9.1841 mit seiner Braut Eva Maria Pürstinger, einer mj. Bauerstochter vom Mittergrubingergut in Schachendoff Nr. 23, Pfarre Wattberg, einen Ehevertrag ab. Gegen Zubringung eines Heiratsgutes von 1.000 fl wird sie Mitbesitzerin an der Djeppethub.

Während der 30jährigen Bewirtschaftung durch dieses Besitzer-Ehepaar kamen sie in große finanzielle Schwierigkeiten, sodass die Dieppethub 1870 im Exekutionsweg öffentlich feilgeboten und versteigert wurde.

Dr. Johann Hochhauser und ab 1893 Ehefrau Emma

5.5.1870 bis 15.9.1908

Der Advokat Dr. Johann Hochhauser aus Steyr erhielt bei der öffentlichen Versteigerung der Dieppethub den Zuschlag um das Meistboth von 8.100 fl.

Das Anwesen blieb sodann 38 Jahre im Besitze der Eheleute Hochhauser. Die Dieppethub dürfe während dieser Zeit voll als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt worden sein, ohne dass wir Kenntnis haben, wer diese Wirtschaft geführt hat.

Dr. Hochhauser war ein wohlhabender Advokat und persönlicher Freund von „Waffenkönig“ Werndl, dem nachmaligen Begründer der Steyr-Werke. Er war erster, und langjähriger Generaldirektor der Steyr-Werke und war Ehrenbürger der Stadt  Steyr. In Steyr gibt es heute noch eine ‚Dr. Johann Hochhauser Straße“. Dr. Hochhauser ließ das Dippethuber Gut in mehrjähriger Arbeit vollkommen renovieren. Er dürfe damit 1893 fertig geworden sein (siehe Initialen J.H. – 1893 E. H.an der Granitsteineinfassung des Südtores).

Er war ein großer Mäzen für die Gemeinde Nußbach und auch für die Pfarrei. In den 90-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde der Turm der Nußbacher Kirche gebaut, und Dr. Hochhauser leistete einen großen Beitrag zum Bau des Turmes.

Außerdem schrieb er der neu gegründeten Feuerwehr:

„Schon bei meinem Eintritt in die Gemeinde Nußbach habe ich durch einen größeren Beitrag den Ankauf einer Spritze ermöglicht und das Spritzendepot  in der Dippethub auf meine Kosten erbaut (wahrscheinlich in den 70-iger  Jahren) und lasse, wenn es im Interesse der Gemeinde gelegen ist, auch für die Folge eine Spritze dort unterbringen. „

Bis 1910 dürfte die Spritze dort gestanden sein. Erst als die Filiale Wimberg errichtet  wurde, kam die „Dippethuber Spritze“ nach Wimberg und wurde beim Leitner eingestellt. Im Jahre 1920 kam die alte Spritze dann nach Natzberg und wurde beim Erber (Wasserbauer H., Natzberg 27) untergebracht

Nach seinem Tode verkaufte die Witwe Emma Hochhauser und ihre Tochter Olga  1908 das Anwesen an den Besitzer des Löwengasthofes“ in Linz Urfahr, Ludwig Zabernig um 45.000 Kronen

Link zur Dr. Johann Hochhauser

Ludwig Zabernig 

15.9.1908 bis 2.3.1909

Der ehemalige Besitzer vom „Löwengasthaus“ in Linz/Urfahr

kaufte um 45000 Kronen
und verkaufte nach 5 1/2 Monaten um 56.000 Kronen

K.u.k. Hofrat Bartholomäus Frizzi

2.3.1909 bis 15.4.1914

Der Realitätenbesitzer aus Wien 13, Speisingerstraße 7,

kaufte um 56.000 Kronen
und verkaufte nach etwa 5 Jahren um 86.000 Kronen

Heinrich Kühnel

15.4.044 bis 7.6.1915

Der Besitzer des Gasthofes „Kaiser Karl“ in Salzburg, Neumaxglan, tauschte sein Gasthaus im Wert von 130.000 Kronen gegen die Dieppethub, die mit 86.000 Kronen bewertet wird.

Der Vorbesitzer Bartholomäus Frizzi hatte daher eine Aufzahlung von 44.000 Kronen in bar zu leisten.

Heinrich Kühnel verkaufte schon nach 10 Monaten das Anwesen wieder

um den Preis von 95.000 Kronen.

Eduard und Ina Tratz

7.6.1915 20.5.1916

Der Schriftsteller aus Salzburg kaufte um 95.000 Kronen
verkaufe nach 11 Monaten wieder um  105.000 Kronen

K.u.k. Majorsgattin Emma Fröhlich von Fröhlichstal

20.5.1916 bis 28.11.1916

Sie kaufte das Anwesen um 105.000 Kronen
verkaufte aber wieder nach 6 Monaten um  110.000 Kronen

K.u.k. Feldmarschalleutnant Exzellenz Sigmund Ritter von Micevski

28.11.1916 bis 28.9.1927

Der Feldmarschalleutant aus Wien blieb etwa 9 Jahre lang im Besitz der Dippethub.

Aus dem Österr. Kriegsarchiv sind folgenden Daten Ober Ritter von Micevski bekannt:

Geboren am 2.7.1858 in Miekisz nowy, Galizien

Gestorben am 6.6.1935 in Bad Hall

Er wurde in Linz auf dem Heldenfriedhof des Barbarafriedhofes begraben. Die Offiziere des K.K. Ulanenregimentes Nr. 11 spendeten ihm einen großen Grabstein, der bis vor wenigen Jahren auf seinem Grab stand. Dies berichtete Herr Egger aus Linz. 1995 war der Grabstein nicht mehr vorhanden, wie Herr Emmen feststellen musste.

Ritter von Micevski war römisch-katholisch, Sohn eines Gutsbesitzers und trat am

3.10.1875 als Ulane freiwillig in das k.k Ulanenregiment (UR) Nr. 13 ein Seine militärische Laufbahn:

30.5.1876 befördert zum Titular-Korporal
15.9.1877  ernannt zum Kadett-Titular-Korporal
15.9.1878  ernannt zum Leutnant im k.k UR Nr. 7
1.11.1883  befördert zum Oberleutnant
1.1.1891  befördert zum Rittmeister 2. Klasse im k. k UR Nr. 6
1.5.1894  vorgerückt zum Rittmeister 1. Klasse im k. k UR Nr. 5
1.11.1900  befördert zum Major
1.5.1905  befördert zum Oberstleutnant
1.5.1908  befördert zum Oberst und Kommandanten des k.k. (JR Nr. 11
7.1.1913  ernannt zum Kommandanten der k.k. 9. Kavalleriebrigade
1.5.1913  ernannt zum Generalmajor
30.3.1915  Kommandant der k.k 7. Kavalleriebrigade
1.11.1915  ernannt zum Feldmarschalleutnant
9.11.1915  Kommandant der K.u.k. 7. Kavallerietruppendivision
25.1.1916- 31.5.1916 Abschnittskommandant im Frontabschnitt Sepanow
(unterstellt dem XVIII. Korpskommando)
1916 – 1917  (weitere Verwendungen scheinen in den Qualifikationsunterlagen nicht auf)
1.2.1918  beurlaubt mit Wartegebühr
1.3.1918  versetzt in den Ruhestand
1918 erlangt durch Adoption den Namen „Micevski-Holecek“

Aus Erzählungen ist bekannt, dass dieser Ritter von Micevski seinen Burschen Johann mit auf die Dippethub brachte. Johann dürfte seinem Herrn während der aktiven Zeit einen großen Dienst erwiesen haben, denn Micevski setzte seinem Burschen ein Denkmal in Form einer Büste über der Hofeinfahrt im östlichen

Wirtschaftstrakt Diese Büste wurde neu renoviert und ist erhalten geblieben.

Weiters erzählte Herr Weigerstoffer sen., dass sein Vater, der eine landwirtschaftliche Produkthandlung in Nußbach besaß, laufend Ware an das Dippethuber Gut lieferte. Ritter von Micevski hatte damals an einen gewissen Herrn Turek verpachtet. Dieser Herr Turek war nicht recht zahlungskräftig, und als seine Schulden überhand nahmen, fuhr Herr Weigerstoffer zusammen mit Herrn Staudinger eines Tages mit dem LKW zum Dippethuber Gut. Dort luden sie für den Schuldbetrag Schweine auf und wollten eben wegfahren, als in diesem Moment Herr von Micevski ankam, die Hand drohend erhob und vernehmlich „Halt!“ rief. Die beiden Nußbacher sprangen schleunigst auf ihren LKW und fuhren mit der Schweineladung ab.

Herrn Weigerstoder soll Herr von Micevski damals gesagt haben: „Wenn ich früher vor der Front „halt“ geschriehen habe, haben ganze Regimenter gezittert! hört niemand mehr auf mich. „

Die Tochter des Herrn von Micevski hieß Stella und soll sehr schön gewesen sein

Sie heiratete in Linz einen Herrn Egger von der Familie Egger Textil-Großhandelsgesellschaft

Karl Baumert

28.9.1927 bis 15.12.1934

Landwirt aus Freudenthal in Schlesien. Er ließ mit Ehepakt vom 19.12.1929 seine Ehefrau Henriette zur Hälfte an den Mitbesitz des Anwesens schreiben. Nach etwas über 7 Jahren wurde wieder verkauft.

Haidlmair sen. erzählte, dass Karl Baumerts Vater ein sehr reicher Industrieller gewesen ist. Er soll seinem Sohn mehrfach Hof und Stall mit Vieh und Maschinen ausgestattet haben, aber Karl Baumert brachte alles wieder durch. Angeblich soll er ziemlich getrunken haben

Heinrich und Theresia Voraberger

15.12.1934 bis 11.7.1938

Gastwirt Aigen Nr. 35 bei Wels. Er verkauft den Hof nach 3 1/2 Jahren wieder. Herr Rosenegger Johann war damals Jungknecht bei den Vorabergers und  beschreibt das damalige Leben wie folgt:

Geschlafen hat er zusammen mit dem Roßknecht und dem Mitarbeiter im ersten Raum links neben dem Tor. Die Mägde schliefen im Hausstock, im nord-östlichen Eckzimmer. Rosenegger kam nie dorthin, er war ja auch grad zwölf Jahre alt. Das Gesinde hat im Sommer in der Halle gegessen, da stand ein großer Tisch, im Winter in der Stube neben der Küche. Gekocht hat Frau Voraberger selber, und sie soll sehr reinlich gewesen sein. Allerdings war ihre Kost etwas einseitig. Wenn ein neuer Dienstbote kam, wurde er gefragt, ob er zur Jause eine Mehlspeis, oder ein Fleisch haben wollte. Wenn der sich nun für eine Mehlspeis entschied, dann bekam er tagein tagaus eine Mehlspeis zur Jausen. Zum Frühstück gab es Brotsuppe, zu Mittag ein Stück Fleisch mit Zutaten, am Abend wieder Suppe. Die Kuhdirn soll eine ziemlich resche Person gewesen sein, vor der sogar der Mitarbeiter (so etwas wie der Hausknecht) gekuscht hat Die Verdienstverhältnisse waren bescheiden. Der Mitarbeiter bekam 50 Schilling in der Woche, der Roßknecht 30 Schilling, der Knecht Rosenegger 20 Schilling. Er musste lange Wochen ohne Lohn arbeiten, weil ihm Herr Voraberger Geld für ein Fahrrad geliehen hat. Wie viel das Fahrrad damals gekostet hat, wusste Herr Rosenegger nicht mehr. Er fristete ein sehr bescheidenes Dasein in einem Obdachlosenheim. Aber jedes Jahr, wenn in Adlwang die „Goldenen Sonntage“ sind, kam er mit dem Fahrrad und besuchet auch die Dippethub.

Dr. Johann Haimberger

11.7.1938 bis 11.1.1949

Dr. Haimberger kaufte das Anwesen um 90.000 Reichsmark. In Nußbach und Umgebung hieß er „der Baron“, es war der Titel seines Vaters (Beamtenadel). Er war mit einer ungarischen Gräfin Tabody von Fékeshäza verheiratet und fiel im Weltkrieg. Eine kleine Geschichte ist von Erzählungen her bekannt. Baron Haimberger hatte eines Tages Schnaps in Ballonflaschen transportiert. Am Göritzer Berg gingen ihm die Pferde durch, der Wagen kippte, und die Flaschen zerschellten. Es soll lange Zeit in dieser Gegend arg nach Schnaps gerochen haben.

1938 schaffe Baron Haimberger einen 4-Schar Pflug an, einen Bindmaher (Vorgänger des Mähdreschers) und einen 20 PS Lanz Bulldogg. Es war der erste Traktor auf der Dippethub und der ganzen Nußbacher Umgebung.

Dr. Haimberger wurde 1944 als vermisst gemeldet.

Durch Einantwortung nach dem Tode von Dr. Johann Haimberger ging das Anwesen an seine Witwe über.

Maria Horvath, geb. Tabody‘ von Fékeshåza, verw. Haimberger und fünf Kinder

11.1.1949 bis 14.11.1951

Nach 1945 haben etwa 90 Flüchtlinge auf der Dippethub gelebt. Verwandte der Haimbergers aus Mähren kamen mit 10 Pferdefuhrwerken an.

Auf dem Dippethubgrund zwischen Dippethub und Heustadlmair brannte eine Scheune ab.

Das Verwalterhäusl (neben dem Spritzenhaus) wurde 1942-43 gebaut. Der Verwalter hieß Mühlberg und es wird erzählt, dass er sich die kleinen Schweinderl von der Dippethub „organisiert“, großgezogen und in Eigenregie verkauft hat.

Das Anwesen hatte damals an die 700 Obstbäume, die zum Großteil auf dem Grund zwischen Dippethub und Göritz standen.

Die geborene Gräfin Tabody und ihr 2. Ehemann Horvath (ein Advokat) verkauften  nach nicht ganz 3 Janren um 450.000,— SchilIing und zogen nach Wien. Maria Horvath nahm nach der Scheidung von ihrem 2. Ehemann wieder den Namen „Haimberger“ an. Sie lebte in einer kleinen Wohnung in Wien und starb am  29.4.1992.

Ihr Sohn Stephan Haimberger kaufte den Reiterhof „Feichthub“, Plaschlhof 1. Leider nahm er sich den Wappenspruch seiner Väter, „Labor omnia vincit“ nicht sehr zu Herzen. Die Feichthub wurde 1993 versteigert, und Stephan Haimberger lebte  anschließend in Wien. Im Mai 1996 starb er im Alter von 56 Jahren an Lungenkrebs.

Maria Sofia Gräfin Trautmannsdorf

14.11.1951 bis 10.10.1956

Landwirtin, wohnhaft in Krumpendorf am Wörtersee, Hallegenveg 38. Sie verkauft nach etwa 5 Jahren, zur Zeit des Verkaufes wohnte sie im Schloß Tannenmühle in Niederösterreich.

Herr Mühlberg war auch Verwalter bei den Trautmannsdorffs. Da man ihm keinen Lohn bezahlte, erhielt er dafür das Verwalterhäusl, Nußbach Nr. 100.

Es ist anzunehmen, dass es die Gräfin Trautmannsdorf war, die die beiden runden Kachelöfen aus der napoleonischen Zeit auf der Dippethub installieren ließ. Die Öfen dürften aus einem ihrer Schlösser stammen und aus ursprünglich 3 Kachelöfen zusammengesetzt worden sein. Herr Friedrich Thoma, Kustos des Heimathauses Bad Hall, der im Februar 1996 auf der Dippethub zu Besuch war nimmt an, dass die  beiden runden Kachelöfen aus Stiften oder Klöstern stammen, die Josef II. säkularisiert hat. Auch der offene Kamin in der Halle wurde wahrscheinlich zu dieser Zeit angelegt.

„Die Sofed“, wie Gräfin Trautmannsdorff von einigen älteren Einheimischen hier genannt wird, hatte ein arges Problem, ihren Ehemann. Graf Trautmannsdorf war  mehr in den Gasthäusern ringsum anzutreffen. Ein Friseur aus Bad Hall erzählte,  dass Herr von Trautmannsdorff oft und gerne nach Bad Hall geritten kam. Manchmal kam er auch mit Pferd und Wagen, immer aber war ein Gasthaus sein Ziel, wo er alle freigehalten hat, und seine Frau musste die Zeche dann bezahlen. Von redlicher  Arbeit hielt er nicht viel, und so musste die Dippethub wieder verkauft werden. Auch Schloß Tannenmühle ist nicht mehr im Besitze der Trautmannsdorf, wie Herr Stephan Haimberger einmal berichtet hat.

Dipl. Ing. Hans Karl Maruschek

10.10.1956 bis 16.12.1966

Technischer Konsulent aus Klosterneuburg.

Was Graf Trautmannsdorf auf der Dippethub begonnen hatte, nämlich das lustige

Leben. das setzte Hans Karl Maruschek mit Freuden fort. Seine Haushälterin und Freundin, Frau Schwarz, half ihm dabei tatkräftigst. Wie man von allen Leuten hört, wurde damals auf der Dippethub eigentlich immer gefeiert. Dabei war Herr Maruschek bereits etwa 69 Jahre alt, als er das Anwesen kaufte.

Aber es wurde auch einiges verbessert, zum Beispiel die Türen im gesamten

Hausstock wurden von einem Tischler namens Hubinger angefertigt. Dass Herr Hubinger meist nur am Vormittag arbeiten konnte, lag wahrscheinlich nicht an ihm selber, sondern an der Freundlichkeit von Herrn Maruschek und Frau Schwarz. Ab Mittag wurde getrunken, und da konnte einfach nicht mehr gearbeitet werden!

Ebenso erging es dem Maurer Draxler. Er mauerte unter anderem die Wände der Boxen im Schweinestall, aber auch er war auch nur am Vormittag tätig. Der Nachmittag wurde mit dem Hausherrn und dessen Freundin verbracht, Es wird erzählt, dass da nicht immer nur Flaschenweine getrunken wurden. Herr Maruschek hatte immer wieder kleine Fäßchen mit vorzüglichem Beaujolais zur Hand.

Frau Schwarz hatte eine Tochter, Hilda, Herr Maruschek eine Tochter namens

Renate. Der heutige Besitzer des Brandstätter Gutes erinnert sich, dass die beiden Mädel immer in die Brandstatt zum Fernsehen kamen. Er und sein Bruder hatten dann die ehrenvolle Aufgabe, die Mädchen durch den nächtlichen Park wieder nach Hause zu bringen. Dabei waren die Mädels nicht gefährlich, aber die Frau Schwarz, die den Kavalieren zu trinken anbot und dabei recht lustig war. Hilda heiratete mit etwa 19 Jahren einen 50jährigen Kunstmaler.

Bei diesem lustigen Leben wurde natürlich viel Geld gebraucht. Herr Maruschek verkaufte einen Teil des Waldes samt Ackergrund in der Groisleiten an den „alten Schmied“ Herrn F. Haidlmair. Es dauerte nicht lange, und er musste den zweiten, größeren Teil des Waldes verkaufen, aber Herr Haidlmair bot ihm nur 40.000 ÖS  dafür. Der damalige Briefträger, Herr K. Straßmayr aber bot 45.000 ÖS und erhielt den Zuschlag. Das war Mitte 1966.

Herr Maruschek verkaufte in diesem Jahr auch noch 3 Joch Wald an Herrn Winter (vlg. Dickbauer) um 100.000 ÖS. (Das bedeutet ca. 6 ÖS/m2) Diese 3 Joch befinden sich auf der linken Seite der Straße zum Anwesen „Dickbauer“.

Herr Maruschek starb am 20.9.1966. Er ist in Schlierbach begraben und hinterließ seinen Erben angeblich 900.000 ÖS Schulden.

Leopold und Maria Bruckschwaiger

16.12.1966 bis 7.12.1968

Landwirte aus Laakjrchen, Linden Nr.  1

Leopold Bruckschwaiger war nach Aussagen seines Sohnes Josef ständig auf der

Suche nach etwas Neuem. Er kaufe und verkaufte im Laufe seines Lebens mehrere  Anwesen und wurde nirgends so richtig seßhaft.

Aus Erzählungen weiß man, dass Leopold Bruckschwaiger obendrein ein richtiger „Kraftlackl“ war. Seine Söhne bekamen die hatte, kraftvolle Hand des Vaters zu spüren, und Herr Haidlmair sen. (der alte Schmied von Goritz) behauptete einmal, dass der Bruckschwaiger seine beste Kundschaft gewesen sei. Jede Maschine wurde von ihm zuschanden gefahren und musste auf der Stelle wieder repariert werden, „weil ja grad so viel Arbeit ist“!

Durch eine Firmenspekulation seines Sohnes brachte er aber die ausständige Restkaufsumme nicht fristgerecht auf, sodass der Kauf der Dippethub storniert wurde, und das Anwesen wieder an die Erben von Dipl. lng. Maruschek zurückfiel. Diese verkauften dann um 1,6 Mio an

Josef und Maria Kirchmayr

7.12.1968 bis 3.11.1978

Realitätenbesitzer in Hart Nr. 13/14, Leonding.

Durch den Verkauf der Baugründe „Harter Plateau“ war Josef Kirchmayr vielfacher Millionär. Er ließ sein Geld aber nicht liegen, sondern kaufte mehrere Anwesen, darunter auch die Dippethub. Im Jahre 1978 übergaben die Eheleute Kirchmayr dieses Anwesen an ihren Sohn

Franz Kirchmayr

3.11.1978 bis 23.2.1986

Es waren schlechte Zeiten für die Dippethub. Das Haus stand Von 1970 bis 1983 leer, nur die Gründe ringsum wurden bewirtschaftet. Ein Großteil des wertvollen Mobilars war aber damals noch vorhanden.

Franz Kirchmayr vermietete das Haus im Jahre 1983 an eine Kommune, deren „Chef“ ein Lehrer namens Weixler war. Es sollen ca. 35 Personen auf dem Hof gelebt haben. Geschlafen wurde in sämtlichen Räumen des  Hausstockes und des Wirtschaftstraktes, einschließlich Heuboden. Überall gab es Liegen, Matratzen und Liegemöbel.

In den wertvollen, regelrecht zerheizten Kachelöfen fanden sich später Koksreste, die Kommune hinterließ Schutthaufen in vielen Zimmern, und die ehemals stolzen Fassaden waren grau und bröckelten ab.

Herr Franz Kirchmayr verkaufte an

Familie Emmert

23.02.1986 – 

Herr Ing. Emmert renovierte in jahrelanger Arbeit die mittlerweile ziemlich verfallene klassizistische Fassade der Dippethub und machte sie wieder bewohnbar.

Er übertrug den Besitz am 05.10.1993  an seinen Sohn.

Dieser gestaltete die Dippethub ab dem Tod seines Vaters 2006 komplett um und machte daraus das Bogensportzentrum Nußbach.

In den Jahren 2007 bis 2010 wurde der ehemalige Stadel renoviert und in eine Schießhalle umgewandelt, sowie der ehemalige Kuhstall umgebaut der jetzt ein Verkaufslokal für den Bogenshop Kremstal ist. 2009 wurde der Bogensportverein Kremstal gegründet.

In den Jahren 2022 bis 2024 erfolgte eine weitere Umgestaltung durch den Einbau eines neuen Appartements für Feriengäste sowie die Neugestaltung der Außenanlage und des Innenhofes mit Kopfsteinpflaster.

Dippethubergut - Gerald und Kornelia Nussbach
Dippethubergut – Gerald und Kornelia Nussbach

Dippethubergut - Gerald und Kornelia Nussbach